Whitepaper von Florian Steiger
Ein systematischer Ansatz für das
Cat-Bond-Portfoliomanagement
Der Cat Bond Markt ist ein grosser Erfolg, aber es zeigen sich auch Fehler und Schwächen in Strukturen und Strategien. Der von vielen Fondsmanagern in diesem Segment verwendete Ansatz zur Verwaltung von Cat Bond Portfolios ist oft durch einen Mangel an Struktur, Robustheit und Transparenz gekennzeichnet.
​
Darüber hinaus können Interessenkonflikte der beteiligten Parteien wie Broker und Modellierungsfirmen, ein begrenztes Verständnis qualitativer Aspekte und ein übermässiges Vertrauen in quantitative Risikomodelle zu einer schlechten Performance führen. Unterschiede in den Bewertungsmethoden können zu erheblichen, rein optischen, Differenzen in der ausgewiesenen Wertentwicklung zwischen ansonsten nahezu identischen Cat Bond Portfolios führen, die von verschiedenen Managern verwaltet werden.
All diese Faktoren können es für Anleger schwierig, wenn nicht sogar unmöglich machen, die mit verschiedenen Cat Bond Fonds verbundenen Risiken und Erträge genau einzuschätzen. Darüber hinaus haben viele der Personen und Institutionen, die Cat Bond Fonds verwalten, einen Hintergrund in der Versicherungs- oder Rückversicherungsbranche, was zu intellektuellen Vorurteilen führen kann, die sich negativ auf die Risikoselektion und Wertentwicklung ihrer Fonds auswirken können. Wir glauben, dass Anleger wissen sollten, was gut funktioniert hat, was verbessert werden muss und teilen in diesem Whitepaper gerne unsere ehrlichen Gedanken und Erkenntnisse. Ebenso geben wir dem Leser detailliert Einblick, wie wir in unserem Investmentprozess mit diesen Themen umgehen.
​
​
Beispiele kritischer Aspekte, die im White Paper, beleuchtet werden:
Modellunsicherheit
Cat Bond Investoren verlassen sich seit langem auf die ausgefeilten und standardisierten Modelle externer Research-Unternehmen, um ihre Sicht auf erwartete Verluste und andere kritische Risikokennzahlen zu berechnen. Diese Modelle spielen eine entscheidende Rolle bei der Information über Anlageentscheidungen und bieten einen quantifizierten Überblick über potenzielle Risiken. Es wird jedoch immer deutlicher, dass diese branchenüblichen Modelle zwar grundsätzlich robust sind, die Dynamik und Entwicklung gewisser Risiken jedoch möglicherweise nicht vollständig abbilden können – insbesondere angesichts aktueller Trends wie Klimawandel oder Inflation.
​
Private ILS & Trapped Collateral
Private ILS sind illiquide und massgeschneiderte Instrumente innerhalb der ILS-Anlageklasse. Im Gegensatz zu Cat Bonds bieten diese Strukturen Anlegern Zugang zu einem breiteren Risikospektrum zur Portfoliodiversifizierung. Allerdings hat die mangelnde Standardisierung zusammen mit Ungenauigkeiten in der Modellierung und mit vorhandenden Informationsasymmetrien in der Vergangenheit zu einer schlechteren Performance im Vergleich zu Cat Bonds geführt.
Transparenz
In der Welt der Cat-Bond-Investitionen stellt die Markttransparenz bzw. deren Mangel erhebliche Herausforderungen für Anleger dar, insbesondere in Bereichen wie der Preisgestaltung auf dem Sekundärmarkt und der Weitergabe von Verlustinformationen. Diese Herausforderungen sind nicht nur logistischer Natur, sondern wirken sich auch auf den strategischen Entscheidungsprozess für Investoren aus.
Fondsbewertung
Die Fondsbewertung ist ein kritischer Prozess, wobei verschiedene Ansätze unterschiedliche Grade an Genauigkeit und Einblick bieten. Die verwendeten Methoden können den wahrgenommenen Wert eines Cat Bond Fonds erheblich beeinflussen. In unserem White Paper untersuchen wir die gängigsten Bewertungsmethoden – Average Mid, Average Bid und Mark-to-Model – und beleuchten ihre Auswirkungen für Anleger.